Nach einer enttäuschenden letzten Saison hat sich das Sextett des SVW für die kommende Saison mehr vorgenommen. Mit gleich drei Neuzugängen (Hartmann, Neumann und Korn) hatten die Weiherhofer die Aufgabe sich als Team zu finden und die drei Zugänge zu integrieren. Verletzungen, Formschwäche und zu oft spielerische Totalausfälle waren allerdings die Hauptgründe weshalb die Zirndorfer Vorstädter den Fokus auf Klassenerhalt legen mussten anstatt, wie von vielen gehofft und eingeschätzt, sich nach oben zu orientieren.
Der deutliche Formanstieg und die Punkteausbeute in der Rückrunde machen jedoch Hoffnung auf einen besseren Saisonstart im Herbst 2017. "Die Integration des Post SV Dreierpacks und die kontinuierliche Weiterentwicklung von Korn und Neumann ist gut gelungen" so Manschaftsführer Lipp, der hofft "das wir weniger Verletzungspech in der kommenden Spielzeit haben".
Um sich besser aufzustellen gab es Kontakte auf dem Transfermarkt für die Spielzeit 2017/18 - die wenigen Wunschkandidaten waren jedoch nicht bereit zu wechseln und das "Aufrüsten" mit finanziellen Mitteln so wie es einige Ligakonkurrenten praktizieren "entspricht nicht der langjährigen, erfolgreichen und nachhaltigen Abteilungsphilosophie des SVW" so Teamkapitän Lipp.
Die Mannschaften der Landesliga Nordost in der Spielzeit 2017/18
Den Titel im "Aufrüsten" in der Landesliga hat die SpVgg Erlangen bereits vor dem ersten Aufschlag gewonnen: 5 Spieler mit gehobenem Landesliga bis Regionalliga Niveau konnten verpflichtet werden. Aus dem Dreierpack Mahroum, Bannout und Ismail vom Bayernliga Meister Hilpoltstein II dürfen aufgrund der Wettspielordnung zwar nur immer Bannout oder Ismail spielen, doch mit Ismail, der Nummer 2 der libanesischen TT- Rangliste haben die Erlanger einen für die Landesliga wohl nahezu unschlagbaren "Einser" verpflichtet. Dazu gesellt sich mit Birkmann ein starker Linkshänder aus der Oberliga. Damit dem anvisierten Aufstieg dann definitiv nichts im Wege steht wurde noch ein in Deutschland unbekannter TT-Tourist aus Tschechien auf die Rangliste gesetzt. Zusammen mit den verbleibenden Burkhardt und Speckner dürfte der Aufstiegszug der Erlanger nicht zu stoppen sein wenn das libanesische Duo wirklich auch spielen sollte - bis dato sind beiden nicht auf der Rangliste gemeldet, können jedoch jederzeit nachgemeldet werden.
Dahinter, um den Relegationsplatz zum Aufstieg in die Bayernliga, wird sich wohl ein Zweikampf zwischen Regenstauf und Regensburg entwickeln. Die Regensburger verpassten den Aufstieg letzte Saison in der Relegation gegen die Übermacht aus Eggolsheim und werden in unveränderter Besetzung wieder angreifen. Ebenso unverändert wohl die Konkurrenz aus Regenstauf die sicherlich ihrem Top-Jugendtalent Reindl eine höherklassige Liga als Plattform bieten will und ebenso nach oben strebt.
Durch den Abstieg des TTC Kümmersbruck und des TSV Stein aus der Bayernliga in die Landesliga erhöht sich die Ligengrösse in der kommenden Spielzeit auf 11 Teams. Da die Rollen im oberen Tabellendrittel vergeben sind sortiert sich der Rest der Liga auf ein breites Mittelfeld in dem jede Mannschaft sich untereinander Punkte abnehmen kann. Somit ist in der Spielzeit 2017/18 kein klarer Abstiegskandidat auszumachen und es wird wohl bis zum letzten Spieltag gezittert werden. Schließlich werden bei einer 11er-Liga drei Teams direkt absteigen und der Tabellenachte in die Relegation gehen.
Den erneuten Abstieg wollen die Absteiger vom TSV Stein und TTC Kümmersbruck vermeiden. Beide Teams haben deutlichen sportlichen Aderlass erfahren: den TSV verlassen der polnische Spitzenmann Kabacinski und das ehemaligen Jugendtalent Matuka und schließen sich dem Oberligisten Hilpoltstein II und dem Ligakonkurrenten Sparta Nürnberg II an. Der TTC konnte mit seinem südamerikanischen Spitzenmann nicht verlängern und zusätzlich sprengt Michael Hummels Abgang das Hummel(sche) Familien-Quartett und dämmt die sportlichen Ambitionen der Kümmersbrucker.
Aus der Oberpfalz darf der Aufsteiger aus Schnaittenbach begrüßt werden. Mit Andreas Schneider vom Absteiger Ettmannsdorf holt man sich einen erfahrenen Spieler der wichtige Punkte zum Klassenerhalt beisteuern wird. Prognose: gute Chancen auf Klassenerhalt.
Mehr als nur gute Chancen auf den Klassenerhalt darf dem zweiten Aufsteiger aus Mittelfranken eingeräumt werden. Mit einem erfahrenen Tschechen an der Spitze, dem "Ballkünstler" Philipp Berr sowie den drei ehemaligen Mitstreitern von Bojan Besinger in der Jugend des TSV Windsbach sollten die Westmittelfranken keinerlei Abstiegssorgen haben. Ein sicherer Mittelfeldplatz kann erwartet werden. Diesen strebt auch die Sparta Noris Nürnberg II an die durch Wechsel und Ranglistenänderungen mit neuer Aufstellung in die Saison gehen wird.
Unverändert gehen die Burglengenfelder und der FC Eschenau in die Saison und werden bestimmt wieder mit einigen Überraschungen den Abstiegskampf lange offen halten.
Und der SVW?
An Position 1 will Hartmann seine enttäuschende Hinrunde wettmachen und Besinger sollte an Position 2 nach überstandenem Abiturstress den Kopf wieder freier haben. Von Bolshem werden in den wichtigen Spielen aufgrund seiner Klasse die Punkte erwartet. Die nächste Entwicklungsstufe und Chance bekommt Korn als Nummer 4 und schiebt Lipp ins untere Paarkreuz. Ergänzt wird das Team mit Böhm, Neumann, Meisenberg, Czichos und Reinfelder die je nach Gegner taktisch aufgestellt werden.
Nur eine Neuigkeit gibt es zur kommenden Saison: SVW I und II werden bereits den frühen Übergang vom Zelluloidball zum Plastikball angehen. Dieser ist zwar erst zur Spielzeit 2019/2020 Pflicht in der Landesliga und tiefer, doch die höher klassigen Trainingspartner des SVW spielen bereits den Plastikball so dass hier keine Umstellungen im Heimspiel und Training erfolgen muss.
Saisonziel ist Klassenerhalt, ein Erfolg wäre Platz 4 oder 5. Mit Bolshem und Lipp auf den Positionen 3 und 5 wird entsprechend Druck auf das mittlere bzw. vordere Paarkreuz aufgebaut. Dies zeichnet sich bereits jetzt in der Sommerpause ab in der vor allem Korn, Besinger und Neumann ihre individuellen Trainingsschwerpunkte systematisch verfolgen und gestärkt in die Saison gehen sollten.
Wenn der SVW doch unerwartet in Abstiegsregionen und es zu personellen Engpässen kommen sollte haben die Weiherhofer noch einen potentiellen Joker. Mit Philipp Greiner wechselte kurzfristig noch ein ehemaliger Mannschaftskollege und Freund von Hartmann und Lipp aus Regionalliga- und Oberligazeiten zum SVW. Greiner wird sich primär im Trainingsbetrieb engagieren und die Trainingsgruppe bereichern. Ob er aktiv dem Landesliga-Team helfen wird, wird sich über Zeit ergeben.
|