BIG 25km Berlin, 14. Mai 2017
Samstag, 20 Mai 2017

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Berlin-Fan Gerhard war dabei

Schon seit Jahren in meinem Focus, aber immer wieder auf die lange Bank geschoben. Im Herbst 2016 gab´s aber kein Halten mehr. Die Anmeldung erfolgte spontan. 
Berlin hat übers Jahr gesehen unzählige Laufevents, aber dieser sogenannter
BIG 25 Lauf hat eine besondere Bedeutung: der Lauf, das sagt schon der Name, geht über eine Distanz von 25km und war der erste Lauf der durch die Innenstadt Berlins führte. Und was noch dazukommt, einmal im Olympia-stadion vor 90.000 Zuschauern durchs Ziel zu laufen. Naja, ganz so viele waren es dann doch nicht. 
Etwas zur Geschichte dieses Laufes:  Als am 3. Mai 1981 die "25 km de Berlin" ihre Premiere hatten, war dies auch ein Start für die Laufbewegung in Deutschland. Während vor allen Dingen in Amerika aber auch in Groß-britannien und einigen anderen Ländern das Laufen viel populärer war und bereits große Cityrennen stattgefunden hatten, steckte die Laufbewegung in Deutschland noch in den Kinderschuhen.  Es gab zwar schon vorher Marathonveranstaltungen in Berlin und Frankfurt, doch durchsetzen konnten diese Pläne als erstes die französischen Alliierten in Berlin. Sie organisierten die "25 km de Berlin", früher auch „Franzosenlauf„ genannt, die somit zu einem Wegbereiter deutscher Cityläufe wurden. Vorbild war das 20-km-Rennen von Paris nach Versailles. Da das alliierte Recht in Berlin Vorrang hatte, konnte die Polizei nichts unternehmen, um den Lauf mitten durch die Stadt zu stoppen. 
Zu der 25km Distanz kamen im Laufe der Jahre noch einige andere Wett-bewerbe hinzu. 10km, Halbmarathon, Staffel und Kinderläufe wurden ins Programm aufgenommen. Seinen Höhepunkt, was die Teilnehmerzahl anbelangt, erreichte der Lauf im Jahr 1990 mit über 14.000  Startern, also im Jahr nach der Grenzöffnung. 
Jetzt ein paar Worte zu meinem Lauf am 14. Mai.  Die Wettervorhersagen ließen, wie in Paris, höhere Temperaturen erwarten. Fast zwei Stunden vorher waren wir bereits vor Ort und haben die Gelegenheit genutzt, einen Blick ins Stadion zu werfen. Ist schon ein imposanter Anblick. 
Startschuss sollte eigentlich um 10 Uhr sein. Aufstellung für  a l l e  Teilnehmer in 4 Blöcken, die Schnellen natürlich vorne. Aber bevors losging ließ man uns nochmal 20Minuten in der Sonne schmoren, vermutlich um auf Betriebs-temperatur zu kommen.
Die Teilnehmerblöcke waren am Start sehr breit, was natürlich zur Folge hatte, dass es nach ca. 2km, als es auf normale Straßen überging, zu Stauungen kam. Mir egal, ich hatte mir von vorne rein einen 6Minuten Schnitt auferlegt. Quasi ein lockeres Auslaufen nach dem Paris Marathon.
Was ich nach den ersten paar km vermisste, waren die Fans bzw. Zuschauer an der Strecke und das änderte sich auch nicht, als wir nach ca. 9km im Zentrum ankamen. Sprich Brandenburger Tor, Unter den Linden, Friedrichstrasse, Potsdamer Platz usw. Erst 2km vor dem Ziel, kurz vorm Stadion, waren Zuschauer auszumachen. Was noch negativ aufgefallen ist: Getränkestationen alle 5km waren bei diesen Temperaturen einfach zu wenig, das Standpersonal überfordert. Was auch zur Folge hatte, dass schon ab km 15 die Ersthelfer laufend im Einsatz waren. Ab km 20 haben auch bei mir die Kräfte nachgelassen, aus einem 05:50 Min. Schnitt wurden dann 06:10min. Was soll`s. 
Die letzten 300m im Stadion waren schon beeindruckend , aber auch nicht mehr. Ach ja, mein größter Fan war auch dabei - Treffpunkt bei 10km - dann erst wieder kurz vorm Olympiastadion. 
Fazit von diesem, vermutlich einmaligen Auftritt von mir: es war schön, mal dabei gewesen zu sein, aber nochmal muss es eigentlich nicht sein. Da ist der Marathon im September doch ein ganz anderes Kaliber. 

Euer Chef