18. Königsschlösser Romantik Marathon am 22.07.2018
Sonntag, 02 September 2018

3 Weiherhofer Romantikerinnen


….nicht keuchen - sondern genießen…, so überzeugten mich Kim & Miriam als Dritte im Bunde zur Teilnahme am Staffelmarathon in Füssen.  Romantisch sollte es sein – Königschlösser, blitzblaue Seen vor malerischer Kulisse im schönen Allgäu. Demnach war die Namensfindung für unser Team relativ zügig abgeschlossen und wie ich finde, hätten wir allein dafür schon auf dem Siegertreppchen stehen müssen.

Auch die Zahl DREI hat uns über das  ganze Wochenende immer wieder begleitet. Es fing bereits so an, dass die Anfahrt 3 Stunden dauerte. Als wir Drei das Hotel bezogen, fehlte das dritte Bett im Zimmer. Das konnte glücklicherweise schnell gelöst werden und unserem „Girls Camp“ stand nun nichts mehr im Weg.

Beim Blick auf die Starterliste waren wir sehr überrascht, dass „nur“ 14 Staffeln gemeldet waren. Hörte sich nach echtem Wettkampf an … Schnell stellten wir fest, dass es sich überwiegend um Herrenstaffeln und Mixed Teams handelte. Auch die Namen der Staffeln hörten sich zum Teil beängstigend an – so traten wir u. a. gegen die „4. Kompanie“,         „Die Straßencobras“ und „Laufende Lösungen“ an.

Trotzdem blieben wir weiter optimistisch gut abzuschneiden und verlebten einen schönen Vorabend bei Italienischen Leckereien und 1! Glas Prosecco. Die Hausbar des Hotels lud sehr zum Verweilen ein, doch auch hier wurde ich wiederum von meinen beiden Mitstreiterinnen überzeugt, dass es besser sei am Abend vor dem Lauf früh ins Bett zu gehen – und sie hatten Recht, denn bereits um 07:30 Uhr durfte unsere Startläuferin Kim loslegen.

Das ist ja wirklich nicht meine Zeit…auch der Blick aus dem Fenster lies nichts Gutes verheißen. Der Jahrhundertsommer machte gerade an diesem Sonntag mal eine Pause und so kam es, dass Miri und ich Kim bei sehr kühlen Temperaturen und leichtem Nieselregen ins Rennen verabschiedeten. Freundlicherweise haben die Beiden mir den Zieleinlauf und die kürzeste Strecke von 12,2 km, sozusagen, als Bestechungsversuch, überlassen. Kim und Miri durften jeweils 15 km absolvieren.

Der Veranstalter hatte einen Shuttle Bus für die Staffeln bereitgestellte. Das Ganze war nicht wirklich super organisiert, aber zur Wechselzone laufen war auch keine Alternative. Während Miri schon zum 2. Wechsel gefahren wurde, beschloss ich mich noch mal im Hotel aufzuwärmen und bastelte mir zwischenzeitlich aus Mülltüten einen Regenschutz. Das hat sich schlussendlich auch bewährt, denn meine Wartezeit an der Wechselzone war mit über einer Stunde doch recht lang. Das lag aber nicht an meinen beiden Vorstarterinnen, sondern am Shuttle.

Selten habe ich mich so gefreut, endlich los zu laufen. Wir hatten eine ungefähre Zeit für den Wechsel besprochen, jedoch waren die Beiden so schnell, dass ich es  gerade noch schaffte, mich von den Mülltüten und Regenumhang zu befreien, als Miri schon als 5. Läuferin der Staffeln den Radweg hoch gesaust kam. Meine Mitstreiterinnen hatten wirklich stark vorgelegt. Mit einem letzten Blick auf das etwas wolkenverhangene Schloß Neuschwanstein rannte ich los. Dicht im Nacken der Läufer vom Team „ibs Schirmer“, dessen Familie ich während der Wartezeit bereits ausführlich kennengelernt hatte. Leider hat mich der junge Mann ziemlich schnell überholt. Das hat mich noch angespornt und so lief ich vorbei am Schloß Hohenschwangau – der Kini hatte es echt ganz nett da oben und weiter an den malerischen Seen Schwanensee und Mittersee. Zwischenzeitlich hatte meine Uhr den Geist aufgegeben, so war ich nicht ganz sicher, wie es zeitlich um mich steht. Jetzt hieß es nur noch Zähne zusammen beißen und einfach drauf los. Da gleichzeitig der ganze Marathon mit uns gestartet ist, war es für die Moral ganz angenehm, immer wieder den ein oder anderen Läufer/in zu überholen. Fast am Ende des Laufes, ich passierte gerade den Lech und konnte von der Ferne schon Alphörner hören, was mir übrigens eine Gänsehaut zauberte, wurde die Strecke noch mal richtig ungemütlich. Ich war in dem Moment sehr froh, diesmal keinen Vollmarathon laufen zu müssen, bei Kilometer 41 noch eine richtig krasse Steigung einzubauen hat schon Charme. Voller Stolz überholte ich noch ein paar Marathonis am Berg – das war mal was Neues für mich. Wo es rauf geht, geht es auch wieder runter – alte Läuferweisheit – ich hatte das Ziel schon vor Augen, den Berg schnell runter, noch eine Kurve und da sah ich schon Miri & Kim winken, die gemeinsam mit mir, übrigens schon wieder komplett geduscht und gestylt, glücklich ins Ziel rannten.

Und so trug es sich zu, dass ich dank der Beiden endlich meinen ersten Marathon unter 4 Stunden in einer Zeit von 3:43 h absolvierte.

Damit hatten wir den 6. Platz erreicht und ließen u. a. das „Trio mit vier Fäusten“ und „connected for success I und II“ hinter uns.

Die Freude sollte noch kein Ende haben. Die Veranstaltung endete mit einer Verlosung. Als die drei Hauptgewinne an der Reihe waren, wurde plötzlich unsere Startnummer 4013 mit meinem Namen aufgerufen. So habe ich stellvertretend für meine Romantikerinnen doch noch einen zweiten Platz ergattert und darf mich auf ein Wellnesswochenende im 4* Hotel Sommer in Füssen im nächsten Jahr freuen.

Das und auch die vielen anderen schönen Eindrücke haben wir Drei zum Anlass genommen, um das Laufevent für kommendes Jahr als Vereinsevent für unseren Lauftreff vorzuschlagen. Hier kommt jeder auf seine Kosten, ob 10km-, Halbmarathon-, Staffel- oder Vollmarathonläufer, für alle ist etwas dabei. Und für unsere Walker und Spaziergänger hält die romantische Stadt Füssen zwischen Alpengipfeln und Seenparadies viele schöne Plätze zum Entdecken bereit.

Wir kommen wieder, da waren wir Drei Romantikerinnen uns schnell einig. An dieser Stelle nochmals lieben Dank an Miri & Kim für das harmonische und lustige „Girlscamp-Wochenende“ und die super Zeit, die wir gemeinsam erlaufen haben.


Eure (romantische) Sandra